Archiv 2017

FFW Schlatzendorf blickt auf ereignisreiches Jahr zurück

142. Mitgliederversammlung – 36 Einsätze – 65 Aktive – 14 Jungfeuerwehrler – 257 Mitglieder – Kleines Parkproblem am Gerätehaus

von Stefan Muhr (PNP)

In einem kalten Saal des Blossersberger Kellers hat die Vorstandschaft der Schlatzendorfer Feuerwehr dieses Jahr ihre 142. Mitgliederversammlung abgehalten. Auf dem Plan stand neben Neuaufnahmen und Ehrungen auch ein Jahresrückblick – und getan hat sich 2016 bei der Schlatzendorfer Wehr einiges.
Vorsitzender Martin Pinzl begrüßte unter den knapp 60 Anwesenden unter anderem Adolf Bielmeier von der Kreisbrandinspektion, Bürgermeister Franz Wittmann und dessen Stellvertreter Hans Greil, einige Stadträte sowie stellvertretenden Landrat und Sprecher der Schlatzendorfer Dorfgemeinschaft Erich Muhr.
Im Totengedenken erinnerte man in einer Schweigeminute an zwei verstorbene Mitglieder. Am 4. März ist Günter Wittmann verstorben, der seit 1972 Feuerwehrmitglied war. Am 31. Juli starb Franz Penzkofer, der seit 1954 dabei war.

Schriftführer Matthias Wittmann gab bekannt, dass das Protokoll nach Einvernehmen der anwesenden Mitglieder bei ihm eingesehen werden könne. Wittmann gestaltete auch die bebilderte Vereinschronik von 2016, die Zeitungsartikel, einen Überblick über Einsätze und Veranstaltungen und Statistiken enthält.

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Sie ist in digitaler Form erhältlich. Außerdem hat der Schriftführer im vergangenen Jahr alte Bilder digitalisiert.

An Terminen gab es reichlich für die Feuerwehr, wie Schriftführer Wittmann weiter bekannt gab. Dazu gehörte die Renovierung des Geräteschuppens in der Nußbergerstraße. Der Schuppen war vor vielen Jahren gekauft worden, doch nagte der Zahn der Zeit zusehends. Fleißig halfen jedoch die Mitglieder, das Lager wieder auf Vordermann zu bringen.
Während des Dorffestes gab es trotz der Einsätze wegen des starken Unwetters Großes zu feiern: Die Jugendfeuerwehr des Vereins wurde 30 Jahre alt und das wurde mit einem Rückblick auf drei Jahrzehnte junge Feuerwehrler und Ansprachen gewürdigt. Was zwar auch auf dem Programm stand, doch nicht komplett verwirklicht werden konnte, war der Neuanstrich des Feuerwehrhauses.

Im April fuhren die Schlatzendorfer Feuerwehrleute nach München, um dort die Messe für Baumaschinen zu besuchen. Ein weiterer Ausflug ging ins Salzburger Land. Auch an Festen und Feiern anderer Vereine nahmen die Schlatzendorfer Feuerwehrler teil, darunter kirchliche Veranstaltungen und Dorffeste benachbarter Stadtteile und Gemeinden.
Ein großer Erfolg war die Rama-dama-Müllsammelaktion der Jugendfeuerwehr. Ein außerordentliches Ereignis mit großer Beteiligung war das Betreiben eines Standes bei der BR-Radltour im Sommer – trotz des wetterbedingten schlechten Besuches.

Kommandant Florian Voitl übernahm den Rückblick auf die Leistungen der Aktiven. Geprägt sei 2016 gewesen von technischen Hilfeleistungen. Neben zehn durch die Unwetter verursachten Einsätzen mussten die Kräfte noch 26 Mal ausrücken. Dazu gehörten ein Großbrand in Tresdorf und Frankenried, ein landwirtschaftlicher Unfall ohne Personenschäden sowie mehrere Vermisstensuchen, Alarme durch Brandmeldeanlagen und Verkehrsunfälle.
36 Einsätze gab es also insgesamt mit 434 Einsatzstunden, 26 davon im Schutzgebiet der Schlatzendorfer Feuerwehr, acht im Stadtgebiet und zehn außerhalb von Viechtachs Grenzen. Sechs Mal musste die FFW Schlatzendorf zum Brandeinsatz, vier Mal gab es einen Fehlalarm. Im Durchschnitt waren neun Feuerwehrler pro Einsatz am Arbeiten.
Durch den Klimawandel glaubt Voitl, dass sich die Einsätze wegen Unwettern in Zukunft nicht reduzieren werden. Ein Problem bei diesen Einsätzen sei gewesen, dass durch wetterbedingte Interferenzen und der hohen Auslastung des Funkkanals der Analogfunk an seine Grenzen geraten sei und nicht mehr funktioniert habe. Das sei zwar ärgerlich gewesen und habe die Arbeit erschwert, aber funktioniert habe der Dienst dennoch.

Schwerpunkt in den insgesamt 30 Übungen mit 374 Übungsstunden, darunter 21 Schulungen, sechs Atemschutz- und drei Gemeinschaftsübungen, war die Handhabung der neuen Digitalfunkgeräte, um die sich hauptsächlich Andreas Wagner gekümmert hatte. Dabei habe es noch Berührungsängste gegeben, deshalb appellierte der Kommandant an die Gruppenführer, weiterhin auf die neuen Geräte einzugehen.
Zwar seien die Übungen grundsätzlich gut besucht gewesen, aber es habe "sich in der Altersgruppe 25 bis 35 Jahre der Schlendrian etwas eingeschlichen". Deshalb bat er in Zukunft um höhere Teilnehmerzahlen. Auch drei Lehrgänge und zahlreiche Arbeitseinsätze im Gerätehaus und an den Fahrzeugen konnte die Schlatzendorfer Wehr verbuchen.

59 Männer und sechs Frauen leisten aktiven Feuerwehrdienst. Zur Jugendfeuerwehr gehören derzeit 14 junge Leute, genau wie im Vorjahr. Der Altersdurchschnitt der Aktiven beträgt knapp 42 Jahre. Damit ist die Feuerwehr Schlatzendorf zuletzt etwas gealtert. Hoffnung besteht allerdings. Aus der Jugendgruppe kann in den kommenden Jahren neuer Schwung in die Aktiven-Mannschaft gebracht werden.
Insgesamt hat die Schlatzendorfer Wehr 257 Mitglieder. Acht sind neu hinzugekommen, zwei verstorben und drei ausgetreten. 32 Mitglieder sind passive Mitglieder, acht sind Ehrenmitglieder.

Gerätetechnisch ist die Schlatzendorfer Feuerwehr gut aufgestellt. Mit dem LF10 sowie einem Mehrzweckfahrzeug können Einsätze problemlos ausgeführt werden, denn die Gerätewarte kümmern sich gut um die Fahrzeuge. Im Dezember hat eine Passauer Firma eine Leistungssteigerung bei der Motoreneinstellung des LF10 durchgeführt. Der Feuerwehrverein finanzierte diese Aktion.
Der MTW wurde außerdem mit Digitalfunk ausgerüstet. Das Stadtgebiet ist im Bezug auf Digitalfunk gut aufgestellt, Funklöcher im Einsatzgebiet sind nicht bekannt. Probleme gibt es lediglich mit den Lautsprechermikrofonen. Die Stadt Viechtach hatte zwar neue Mikrophone angeschafft, aber wegen der Programmierung funktionieren diese noch nicht einwandfrei.
Fünf Überhosen für die Atemschutzträger hatte zwar die Stadt bestellt, doch der Händler lieferte nicht. Man überlegt, eine Vertragsstrafe geltend zu machen.

Das Feuerwehrgerätehaus ist ebenfalls gut ausgerüstet, aber ein Problem besteht immer noch mit der Parksituation, denn die Besucherinnen der Stillgruppe blockieren potenzielle Flächen für die Autos der Feuerwehrler bei einem Einsatz. Auch die Ausfahrt für das Löschfahrzeug werde stark beeinträchtigt. In den kommenden Wochen wolle man nun mit der Verkehrsbehörde und der Polizei reden, um eine Lösung zu finden.

Thomas Oberberger, Chef der Jugendarbeit, informierte die Anwesenden über 20 Tage feuerwehrfachliche Ausbildung, das Zeltlager der Landkreisjugendfeuerwehren in Kallmünz (Lkr. Regensburg), den Wissenstest im September und die Leistungsprüfung im Oktober. Allgemeine Jugendarbeit fand an neun Tagen statt.
Die Beteiligung am Hallenfußball sei unbefriedigend wie bereits in den Vorjahren, daher überlege man, den Schlüssel für die Mittelschulturnhalle wieder abzugeben.
Insgesamt 29 Jugendfeuerwehrtage mit 41 Gesamtstunden konnten verbucht werden. 70 Stunden für die Jugendwarte kommen hinzu. Im Frühjahr soll es außerdem für die 14 Jugendfeuerwehrler einen Besuch der Flughafenfeuerwehr in München geben.

Finanziell gesehen bleibt die Feuerwehr Schlatzendorf weiterhin gut aufgestellt, auch wenn vor allem durch Renovierungsarbeiten ein Verlust von rund 8000 Euro zu verbuchen war, informierte Kassier Mathias Pinzl. Kassenprüfer Xaver Kellermeier bestätigte mit Zustimmung seines abwesenden Kollegen Anton Reisinger eine einwandfreie Buchführung.

Kreisbrandmeister Adolf Bielmeier lobte die "hervorragende Aufstellung der Feuerwehr" und betonte die Wichtigkeit von Schulungen und Lehrgängen. Die Schlatzendorfer Wehr sei "eine Feuerwehr, bei der alles passt".
Rathauschef Franz Wittmann bedankte sich im Namen der Stadt für die Einsatzbereitschaft und auch für die ehrenamtliche Leistung. Die Schlatzendorfer Feuerwehr sei nicht mehr aus dem Vereinsleben wegzudenken. Er zeigte sich zuversichtlich, dass es für die Parksituation eine Lösung gebe und dass auch für den Anstrich des Feuerwehrhauses dieses Jahr ein Platz im Haushalt gefunden werden könne.
Stellvertretender Landrat Erich Muhr bedankte sich im Namen der Dorfgemeinschaft für die Aktivität der Feuerwehr. Besonders das In-Angriff-Nehmen der Schuppenrenovierung lobte er und mahnte, das Gebäude weiterhin instand zu halten. Die sehr gut funktionierende Schlatzendorfer Wehr sei für die Ortsgemeinschaft unverzichtbar.

Nach den Grußworten wurde auch traditionell wieder Karten gespielt – wegen der Kälte jedoch nicht im Blossersberger Keller, sondern im Feuerwehrhaus in Schlatzendorf.

AUSZEICHNUNGEN

25 Jahre: Anton Reisinger, Thomas Bartl (nachträglich);
30 Jahre: Johann Eckmann, Franz Hermann, Walter Hirtreiter, Alois Pinzl jun., Matthias Probst, Andreas Zißelsberger;
40 Jahre: Franz Wittmann.

Beförderungen: Feuerwehrmann: Lukas Aichinger, Wolfgang, Patzlsberger; Hauptfeuerwehrfrau: Lena Lobmeier; Oberlöschmeister: Stefan Wittmann.

Neuaufnahmen: Mario Bieberle, Marcus Zelzer, Jonas Rackl und Sabrina Mühlbauer.

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